Krieg ist daDa
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27. Juni/June/Giugno/Júnij – 14. Oktober/October/Ottobre/Október 2004

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Slowenien / Österreich · Slovenia / Austria · Slovenija / Ávstrija

Resumée

„Am Vorabend der Apokalypse“ – ein Symposion in der „neuebuehnevillach“ am 28.6.2004

Mit dem Symposion „Am Vorabend der Apokalypse“ wurde das Projekt „Krieg ist daDa“ von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater am 28. Juni 2004 in der neuebuehnevillach begonnen. Das zentrale Thema dieses bis 2008 laufenden Projektes ist Krieg als kulturelles Erbe Europas des 20. Jahrhunderts. Unbestritten ist ja auch die Tatsache, dass das abgelaufene Jahrhundert das blutigste der Geschichte der Menschheit war.
Referenten des Symposions waren der Klagenfurter Historiker Hubert Steiner, der Salzburger Germanist und Historiker Gert Kerschbaumer, die Berliner Historikerin Katharina Rostock, der Leiter der Friedenswerkstatt Linz Boris Lechtaler und die Regisseure Marjan Bevk aus Bovec und Herbert Gantschacher von ARBOS. Als aufmerksame Zuhörer waren unter vielen anderen auch der ehemalige Landesrat Herbert Schiller und der Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten a.D. Friedrich Jausz im Publikum.

Großer Krieg wäre zu verhindern gewesen. Zum Hauptthema des Symposions wurde der „28. Juni 1914“, das Attentat von Sarajevo, wobei auch klar gestellt wurde, dass der Große Krieg zu verhindern gewesen wäre, wenn damals in Europa nicht barbarische Politiker und Herrscher so kriegsgeil gewesen wären, denn die handelnden Personen gingen in der Folge sehenden Auges in den Untergang. Im Besonderen traf dies ja für die k.u.k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn zu, deren Auflösung nur zu verhindern gewesen wäre, wenn Österreich-Ungarn aus dem Zweibund mit Deutschland während des Krieges nach dem Tod von Kaiser Franz Josef I. sofort ausgestiegen wäre, einen Separatfrieden abgeschlossen hätte und sich in einen Bundesstaat verwandelt hätte, in dem alle Völker dieselben Rechte inne gehabt hätten, wie sie die Habsburger nur den Deutschen und Ungarn zugestanden hatten. Hauptverantwortlich von österreichisch-ungarischer Seite für den Krieg sind Kaiser Franz Josef I., der Armeechef Conrad von Hötzendorf und der Außenminister Bechtold.
Vergessener Ministerpräsident als Stifter der österreichischen Identität. Eine so gut wie vergessene Person der Geschichte ist der letzte Ministerpräsident von Österreich-Ungarn Lammasch. Lammasch war ein konservativer Politiker, er war Pazifist und gegen den Krieg. „Lammasch kann auch als Stifter der österreichischen Identität angesehen werden, denn er schlug bereits 1919 vor, dass die Republik Österreich nach dem Vorbild der Schweiz neutral werden soll“ erklärte der Salzburger Germanist und Historiker Gert Kerschbaumer. Der Dichter Stefan Zweig war ein großer Bewunderer von Lammasch.
Die so genannte „Wiedervereinigung Europas“ 2004 war auch ein zentrales Thema des Symposion. Klar gestellt wurde auch, dass es noch nie ein vereintes Europa gegeben hat und dass hier Politiker schlicht und einfach Geschichtsklitterung ,hart formuliert Geschichtsfälschung, betreiben. „Die echten Europäer wie Stefan Zweig, Romain Rolland oder Friedrich Georg Nicolai zur Zeit des ersten Weltkrieges oder die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (heute geehrt durch ihr Portrait auf der österreichische 2 €-Münze) sollten uns auch 90 Jahre später als Vorbilder für eine europäische Gesinnung dienen“ schlug Boris Lechtaler, der Leiter der Friedenswerkstatt Linz vor.


Bild: Friedrich Georg Nicolai, war Arzt und Physiologe der deutschen Kaiserin: „Jetzt kenne ich den Krieg; jetzt weiß ich, welche furchtbare Macht die Dämonen der Vergangenheit auch über uns neuzeitliche Menschen besitzen und jetzt hasse ich den Krieg – wenigstens den Krieg des zwanzigsten Jahrhunderts.“
(Bildrechte: ARBOS)


Presseinformation (Rückfragen, Fotos): Christina Jonke
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